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7 x 7 Siebenschläfergeschichten

Erschienen am 21.08.2000
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783312009046
Sprache: Deutsch
Umfang: 96 S.
Format (T/L/B): 1.4 x 21.9 x 14.4 cm
Einband: gebundenes Buch

Autorenportrait

Hanna Johansen, geb. 1939 in Bremen, studierte Germanistik, Altphilologie und Pädagogik. Sie lebt bei Zürich und schreibt für Erwachsene wie für Kinder; sie wurde vielfach in Deutschland, in der Schweiz und in Österreich ausgezeichnet, u.a. mit dem Solothurner Literaturpreis. Käthi Bhend, 1942 in Olten geboren, machte eine Grafikerlehre, arbeitete in Werbeagenturen in Lausanne und Paris. Als sie einen Wettbewerb des Zürcher Lehrmittelverlags gewann, begann sie Lesebücher zu illustrieren. Ihre zahlreichen Kinderbücher wurden u.a. mit dem Schweizer Jugendbuchpreis und dem Premio Grafico ausgezeichnet.

Leseprobe

"Jetzt bin ich ein Siebenschläfer." Wenn es im Herbst den Siebenschläfern zu kalt wird, fressen sie sich voll, suchen eine Höhle, legen sich auf den Rücken, biegen ihren Schwanz über den Kopf, klappen die Ohren zu und schließen die Augen. Dann schlafen sie sieben Monate."Guten Morgen", sagte der Siebenschläfer. Er war gerade aus seinem Winterschlaf aufgewacht. "Das trifft sich gut", sagte die Mutter. Es traf sich wirklich gut, denn Ostern war vorbei und die Ferien zu Ende. "Magst du Siebenschläfer?", sagte der Siebenschläfer. "Ich weiß nicht", sagte die Mutter. "Das weiß man doch", sagte der Siebenschläfer. "Entweder man mag sie oder man mag sie nicht. Aber eigentlich mag sie jeder." "Ich hab noch keinen gesehen", sagte die Mutter. "Ich auch nicht. Sie verstecken sich. Aber das macht nichts."Dann sagte der Siebenschläfer: "Der Siebenschläfer ist mein Lieblingstier." "Wie sieht er denn aus?" "Weich und wollig", sagte der Siebenschläfer. "Das gefällt mir", sagte die Mutter. "Wenn wir aufpassen, finden wir vielleicht einen." "Vielleicht", sagte der Siebenschläfer. "Man muss auf runtergefallene Nussschalen achten." "Es scheint ganz einfach zu sein", sagte die Mutter. "Das ist es auch. Sie fressen ziemlich viele Nüsse.""Aha", sagte die Mutter. Wie gern hätte sie einmal einen 7Schläfer gesehen. "Man kann sie auch im Käfig haben", sagte der Siebenschläfer. "Aber dann muss man aufpassen, dass sie sich nicht rausnagen." "Bis wir einen haben", sagte er dann, "bin ich dein Siebenschläfer. Und du kannst dir vorstellen, dass er genau so aussieht wie ich." der hatte Geburtstag. Sieben Jahre wurde er alt. Früh am Morgen setzte er sich auf seine Bettkante und sagte: "Das ist der wichtigste Tag in meinem Leben."Auf dem Geburtstagstisch stand ein Kuchen. Und auf dem Kuchen brannten sieben Kerzen. Sieben ist viel schöner als sechs, dachte der Siebenschläfer. Dann packte er seine Geschenke aus. Ein Päckchen mit Marzipangemüse. Einen Waschlappen mit sieben Ecken. Einen kleinen Bagger. Ein Tagebuch mit einem goldenen Schlüssel. Einen Vierfarbenstift. mit Rollschuhen. Der 7Schläfer freute sich sehr. Dann ließ er traurig seine Siebenschläferohren hängen. "Was ist?", sagten seine Eltern. "Nichts", sagte der Siebenschläfer. "Fehlt was?", sagten seine Eltern. "Hm", sagte der Siebenschläfer. "Ich weiß, was fehlt", sagte sein kleiner Bruder und zog ein sehr kleines Päckchen aus der Hosentasche. "Das ist mein Geschenk", sagte er. Mein Bruder ist gar nicht so dumm, wie ich dachte, dachte der Siebenschläfer. Jetzt waren es sieben Geschenke und der Siebenschläfer war glücklich. Es war ein Radiergummi und roch nach Schokolade. Leseprobe