0

Hitlers jüdische Soldaten

Erschienen am 23.09.2003, Auflage: 3/2006
56,00 €
(inkl. MwSt.)

Lieferbar innerhalb 1 - 2 Wochen

In den Warenkorb
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783506701152
Sprache: Deutsch
Umfang: 464 S., 109 s/w Fotos
Format (T/L/B): 4.2 x 23.8 x 17 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Die Erkenntnis, dass Deutsche jüdischer Herkunft im Wissen um das Wesen des Naziregimes Hitler als Angehörige seiner Wehrmacht dienten, muss wie ein tiefer Schock wirken. Sie wird sogar Spezialisten für die NS-Jahre überraschen (John Keegan). Sie hat es, wie die zahlreichen Reaktionen auf die amerikanische Originalausgabe zeigen. Bryan Mark Riggs aufsehenerregende Arbeit, für die er den William E. Colby Award 2003 erhielt, erscheint nun in einer vom Autor durchgesehenen deutschen Fassung. Ausführliche Interviews mit über 400 überlebenden deutschen Soldaten jüdischer Abstammung, unter ihnen Helmut Schmidt, Egon Bahr und Wolfgang Spier, und mit ihren Verwandten bilden die Basis für Riggs bewegende Darstellung. Die Interviewten machten ihm unschätzbares Quellenmaterial zugänglich, das bis dato völlig unbekannt oder unbeachtet geblieben war. Intensive Archivstudien erschlossen weitere wichtige Dokumente. Dass kein Jude Volksgenosse sein dürfe, hatte schon das Parteiprogramm der NSDAP gefordert. Mit den Nürnberger Gesetzen (1935) wurde die Ausschlussforderung Wirklichkeit, und sie galt auch für die Wehrmacht. Juden und Mischlinge, diesen gleichgestellt, waren fortan wehrunwürdig. Wesentlich mehr Soldaten, als bisher angenommen, waren von den anschließenden Verfolgungs- und Säuberungsmaßnahmen betroffen, bis zu 150.000, schätzt Rigg. Aber Tausende von Mischlingen dienten weiter, mit falschen Papieren oder mit Ausnahmegenehmigungen, deren Erteilung sich häufig Hitler selbst vorbehalten hatte. Unter diesen Soldaten finden sich Gefreite wie Generäle, Truppen- wie Stabsoffiziere (z.B. auf der Bismarck) und viele Träger von Auszeichnungen bis hin zum Ritterkreuz mit Schwertern. Rigg verfolgt ihre Schicksale unter drei leitenden Fragestellungen: Wie konsequent wurde die NS-Rassenpolitik in Heer, Luftwaffe und Marine durchgeführt? Wie ging die Wehrmacht mit den Betroffenen um? Und vor allem: Welche Motive hatten Deutsche jüdischer Herkunft, die Uniform eines Regimes zu tragen, das sie und ihre Verwandten mit Unterdrückung und Tod bedrohte? Die Antworten, die Riggs Buch bereit hält, sind differenziert - um so größeres Gewicht kommt ihnen zu. 'Rigg hat ein unerforschtes Kapitel in der Geschichte des Holocaust aufgeschlagen. Das Ausmaß seiner Befunde hat die Wissenschaft überrascht.' Warren Hoge, New York Times 'Rigg hat persönliche Geschichten und private Archive erschlossen, von deren Existenz buchstäblich niemand etwas wusste. Sein Buch ist ein bedeutender Beitrag zur deutschen Geschichte.' Professor Jonathan Steinberg, University of Pennsylvania 'Eine erhellendes und zugleich provozierendes Buch. Es verdient viele Leser und wird viele Diskussionen hervorrufen.' Professor Dennis E. Showalter, Colorado College 'Eine eindrucksvolle Forschungsarbeit mit bedeutenden Weiterungen für einige heiß umstrittene Fragen. Rigg erzählt bittere und ergreifende Geschichten individueller menschlicher Erfahrungen, die unser Bild von Staat und Gesellschaft im Dritten Reich nicht einfacher machen.' Professor Nathan A. Stoltzfus, Florida State University (Autor von: Widerstand des Herzens: Der Aufstand der Berliner Frauen in der Rosenstraße 1943, München 1999) 'Mit dem Geschick eines Meisterdetektivs hat Rigg die überraschende und weithin unbekannte Geschichte von Deutschen jüdischer Abstammung in der Wehrmacht enthüllt. Seine Arbeit verbessert unser Verständnis der Vielschichtigkeit von Glauben und Identität im Dritten Reich.' Professor Paula E. Hyman, Yale University 'Ein hervorragendes Buch. Es erweitert unser Verständnis des deutschen Militärs, der Stellung der Menschen jüdischer Herkunft im NS-Staat und des Holocaust in hohem Maße.' Dr. Geoffrey P. Megargee, Center for Advanced Holocaust Studies, U.S. Holocaust Memorial Museum, Washington 'Ein unschätzbarer Beitrag.' Professor Michael Berenbaum, früherer Direktor des Forschungsinstituts des U.S. Holocaust Memorial Museums, Washington, und der Survivors of the Shoah Visual History Foundation, Los Angeles.