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Retaliative und restitutive Möglichkeiten sozialer Kontrolle

Eine Gegenüberstellung von Jugendarrest und Mediation

Erschienen am 09.02.2011, Auflage: 3/2011
17,95 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783640815999
Sprache: Deutsch
Umfang: 24 S.
Format (T/L/B): 0.3 x 21 x 14.8 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Soziologie - Kinder und Jugend, Technische Universität München (Institut für Sozialwissenschaften), Veranstaltung: Seminar Kriminalität & Strafe, Sprache: Deutsch, Abstract: "Die Statistik belegt, dass Jugendliche, die in Haft beziehungsweise Jugendarrest waren, eine höhere Rückfallquote aufweisen als diejenigen, die mit anderen Sanktionen bestraft werden." Das obige Zitat stammt von Bundesjustizministerin Brigitte Zypries und bezieht sich auf Forderungen seitens der Union, gewalttätige Jugendliche in "Jugendcamps" zu internieren. Die Debatte wurde zu Weihnachten 2007 durch die so genannten "Münchner UBahnSchläger" angeheizt, im Verlauf dieser verlor Hessens Ministerpräsident durch seine beispiellose Hetz- und Gewaltkampagne die Landtagswahl in Hessen. Gerade bei jugendlichen Straftätern im Alter von 14-17 Jahren kann noch von einer Formbarkeit und Erziehbarkeit ausgegangen werden. Es müssen also Mittel und Wege gefunden werden, die staatlichen Sanktionen bei Straftaten dieser Tätergruppe so anzupassen, dass nicht alle Sozialisationschancen schon in so jungen Jahren verbaut werden. Gerade die angesprochene Tätergruppe stammt meist aus dem sozialen Randmilieu, sie ist geprägt von einem hohen Migrantenanteil, schlechter Bildung und somit schlechten Bildungschancen und hoher Arbeitslosigkeit und findet sich zumeist in den Vorstädten. Was können noch härtere Sanktionen des Staates, das kompromisslose Ausnutzen seines Gewaltmonopols, oder bei migrierten Jugendlichen die Abschiebung, bewirken? Den jungen Menschen, die vor Allem durch ihr soziales Umfeld wie Familie, Bekannte oder Freunde am Rande der Gesellschaft leben, werden so vom Staat alle Lebenschancen genommen, obwohl gerade der Staat in Fällen, wo die Eltern dieser Kinder bei der Erziehung versagen, eingreifen sollte. Die kriminellen, chancenlosen Kinder werden für das Versagen ihrer Eltern betraft. Die immer lauter werdenden Forderungen, vor allem von den christsozialen (!!!) Parteien, nach mehr Punitivität im Strafrecht - also immer härtere Strafen und eine Ausweitung der Sanktionen auf Erziehungs- und Bootcamps, wie seit ca. 1995 in den USA zu beobachten - führt zu einer immer stärkeren Repressionspolitik gegenüber straffälligen Jugendlichen. Diese können nur mit Rückzug, Frustration und weiterer Kriminalität reagieren.