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Vorstadt-Fighter

eBook

CBJ
Erschienen am 04.03.2010, Auflage: 1/2010
5,99 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783641038489
Sprache: Deutsch
Umfang: 160 S., 0.60 MB
E-Book
Format: EPUB
DRM: Digitales Wasserzeichen

Beschreibung

Zwei Brüder, ein Kampf

Das Leben von Ruben und Cameron hat wenig gemein mit Ayers Rock, Surfbeaches und Koalabären. Sie leben am Rande. Am Rande Sydneys, am Rande des Wohlstands. In einer Welt der Hundekämpfe, der dubiosen Boxmatches, der Armut und der Arbeitslosigkeit. Als die Brüder von einem zwielichtigen Boxpromoter das Angebot bekommen, mit illegalen Kämpfen ein paar Dollar zu verdienen, ergreifen sie es. Und sie kämpfen. Für ihre Identität, ihren Stolz und füreinander.

»Vorstadt-Fighter« ist kein Roman über das Boxen. Witzig, authentisch und sensibel geschrieben, geht es um Loyalität, Liebe und Anerkennung. Und den unbedingten Willen, sich herauszukämpfen. Gemeinsam.


cbj-Leserstimmen:

Mit "Vorstadt-Fighter" habe ich meinen persönlichen Leserekord gebrochen. Dieses Buch ist besser als Kino!
Miriam, 16

Ich würde das Buch weiterempfehlen, da es sehr gut den harten Alltag einer Familie beschreibt, wo der Vater arbeitslos ist. Ich denke, dass die Charaktereigenschaften der beiden Protagonisten durchaus realistisch sind und eine solche Familie, wo man alle als "Kämpfer" bezeichnen kann, wahrscheinlich nur allzu häufig existiert Für Jugendliche, die vielleicht aus einer etwas privilegierteren Familie kommen, ist dieses Buch auf jeden Fall lesenswert und für alle anderen auch, da es ihnen zeigen kann, dass letztendlich jeder es schafft, seinen Weg zu finden und Familienzusammenhalt sehr wichtig dabei ist.
Isabel,15

"Vorstadt - Fighter" war für mich eine Überraschung. Man merkt, dass der einfachste Weg nicht immer der beste ist, und dass wir auf unser Herz hören müssen Das Buch würde ich eher für Jungs empfehlen, da es die direkte Sicht eines Heranwachsenden ist und ihre Gefühle widerspiegelt.
Janina, 15

Die Gefühlswelt der Jungen ist sehr bildlich dargestellt und spiegelt wunderbar ihre seelische Zusammengehhörigkeit wieder. Das Buch würde ich jedem empfehlen der gerne kurze, aber spannende Storys liest.
Markus, 15

Autorenportrait

Markus Zusak wurde 1975 geboren. Zu den mittlerweile fünf veröffentlichten Romanen des Autors gehören »Der Joker« und der weltweite Bestseller »Die Bücherdiebin«, der in mehr als 40 Sprachen übersetzt wurde. Er lebt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Sydney.

Leseprobe

Der Hund, auf den wir setzen wollen, sieht eher aus wie eine Ratte.
»Aber er rennt wie eine gesengte Sau«, meint Rube - an den Füßen ausgelatschte Schuhe, aber im Gesicht immer ein Lächeln wie Flanell. Gleich wird er es einschalten. Da ist es schon. Netter Typ, mein Bruder. Ruben Wolfe. Es ist Winter und wir sind am Boden, wie immer. Wir stehen zuunterst auf der offenen, staubigen Tribüne. Ein Mädchen trippelt vorbei. Ich denke: Jesus! Rube sagt es: »Jesus!«
Und das ist der ganze Unterschied zwischen uns beiden, während wir ihr durchatmend nachsehen, beide ganz bei der Sache, beide voller Verlangen.
Mädchen wie dieses sind nicht gerade die Regel beim Hunderennen.
Die Mädchen, die man hier normalerweise zu sehen kriegt, sind entweder kettenrauchende Zwergmäuse oder kuchenmampfende Pferdeärsche. Oder biersaufende Schlampen.
Diese eine ist ein seltener Vogel. Ich hätte auf sie gesetzt, wenn sie gelaufen wäre. Sie ist fantastisch. So bleibt mir nichts als die normale Säuernis, wenn ich Beine sehe, die ich nicht anfassen kann, Lippen, die nicht für mich lächeln, Hüften, die nicht für mich schaukeln. Und Herzen, die nicht für mich schlagen.

Ich stecke meine Hand in die Tasche und hole einen Zehner raus, um mich abzulenken.
Es kann zwar nichts schaden, ab und zu einen Blick auf ein Mädchen zu werfen, führt aber immer nur zu Verletzungen. Ein einziger Blick von weitem - schon tun dir die Augen weh. Alles, was du dagegen tun kannst, ist, irgendwas zu sagen wie: »Setzen wir dieses Geld jetzt, Rube, oder was?«
An diesem grauen Tag in dieser herrlichen, lüsternen Stadt, in der wir zu Hause sind. »Rube?«, frage ich also.
Stille. »Rube?«
Wind. Rollende, leere Büchsen. Ein paar Kerle hinter uns qualmen und rotzen vor sich hin.
»Rube, setzen wir jetzt oder nicht?«
Ich boxe ihn auf den Arm. Mit der Rückhand.
Jetzt sieht er mich an und grinst.
»Okay«, sagt er, und wir sehen uns nach jemand um, der für uns setzt.
Jemand über der Altersgrenze. Normalerweise kein Problem hier. Irgendwelche alten Schlaffis, denen die Ritze hinten halb aus der Hose guckt, finden sich dafür immer. Meistens wollen sie allerdings Prozente, wenn der Köter gewinnt, auf den wir gesetzt haben. Obwohl uns keiner der Kerle mehr finden würde, wenn wir das wollen. Andererseits haben wir auch nicht viel Spaß daran, diese armen, alten Bitte-hilf-mir-Alkoholiker über die Nudel zu schieben. Auch wenn es sie nicht gerade umgebracht hätte. Aber schließlich soll doch jeder profitieren... Der Witz ist nur, es ist noch nie passiert, wir haben noch nie was gewonnen.
»Come on!« Ruben steht auf und wir gehen los - ich die Mädchenbeine im Blick. Ich denke: Jesus. Ruben sagt: »Jesus.« Aber er meint nicht das Mädchen. Am Wettschalter gibt es ein kleines Problem - Cops! Was du Scheiße machen die Cops hier, denke ich. »Was du Scheiße machen die Cops hier«, sagt Ruben. Nicht dass ich Cops hasse. In Wahrheit tun sie mir sogar immer ein bisschen Leid. Diese abartigen Hüte! All dieses lächerliche Cowboygebammel um ihre Hüften! Und dass sie gleichzeitig taff und zugänglich sein sollen, und dazu immer mit Schnurrbart (die Männer), damit es aussieht, als wenn sie irgendwas zu sagen haben. Und all die Chin-ups und Sit-ups, die sie auf der Polizeischule machen müssen, bevor sie die Lizenz kriegen, sich wieder einen Bauch zulegen und den Leuten erzählen zu dürfen, dass auch in ihrer Familie einer bei einem Autounfall zermantscht worden ist. Meine Liste ist noch länger, also höre ich lieber von selbst auf. »Sieh dir mal den Bullen mit dem Hotdog an«, sagt Ruben und deutet zum Schalter.
Es interessiert ihn offenbar überhaupt nicht, dass die beiden Cops hier rumhängen wie ein schlechter Geruch. Im Gegenteil. Er geht direkt auf den mit dem Schnurrbart zu, der gerade das Teil mit Soße in sich reinschiebt. Der andere Cop ist eine Frau, eine brünette, die langen Haare unter ihre Mütze ge sich immer weiter kratzt: »Für wie viel?«
Cop: während er mit seinem Hotdog fertig wird: »Dollar sechzig.«
Rube: »Das ist Nepp.«
Cop: sich straffend: »Sieh dich vor!«
Rube, während er sein Flanellhemd und die Hose glatt
zieht: »Haben sie für die Soße extra was verlangt?«
Cop, spielt den Verlegenen: »Nichts.«
Rube: »Wirklich?«
Cop: »Na ja, zwanzig Cent.«
Rube: »Zwanzig Cent! Für Soße?«
Cop: anscheinend sauer auf sich selbst: »Ich weiß.« Rube, ernst und ehrlich, oder jedenfalls eines von beidem: »Das hätten Sie verweigern sollen, aus Prinzip. Haben Sie denn keine Selbstachtung?« Cop: »Was willst du eigentlich von mir?« Rube: »Nichts. Gar nichts.« Cop: »Sicher?«
In dem Moment fangen die Frau und ich an, betretene Blicke zu wechseln. Ich überlege, wie sie wohl ohne Uniform aussieht, nur in Unterwäsche. Rube beantwortet die Frage der Cops: »Sicher, Sir. Ich hab ganz und gar nichts vor. Mein Bruder und ich sind gerade dabei, diesen wundervollen grauen Tag in dieser herrlichen Stadt zu genießen. Und den schnellen Tieren im Stadion zuzusehen, wie sie ihre Runden drehen.« Ein Showstar, mein Bruder. Voll Müll. »Ist das ein Verbrechen, Sir?« Cop, fertig mit Essen: »Und warum quatschst du uns so voll?«
Seine Begleiterin und ich sehen uns an.
Leseprobe
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