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Dem Blitz zu nah

Eine Erzählung der Ereignisse aus dem Jahr 2454, Terra Ignota 1

Erschienen am 08.03.2022
19,00 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783833240973
Sprache: Deutsch
Umfang: 672 S.
Format (T/L/B): 5.5 x 21.5 x 13.5 cm
Lesealter: 14-99 J.
Einband: Paperback

Beschreibung

Wir schreiben das Jahr 2454. Die Menschheit befindet sich in einem hart erkämpften goldenen Zeitalter, in dem Religionen und auch Nationalstaaten keinen Platz mehr haben. Sieben Fraktionen - die sogenannten Hives - regieren nun gemeinsam die Welt, deren Herrschaft durch eine wohlwollende Zensur, statistische Analysen und technologischen Reichtum gestützt wird. Aber das Fundament dieser neuen Welt ist brüchig Verurteilt für seine Verbrechen und gefeiert für seine Talente gilt Mycroft Canner als das bevorzugte Instrument einiger der mächtigsten Menschen der Welt. Als er damit beauftragt wird, einen bizarren Diebstahl zu untersuchen, findet er sich auf der Spur einer Verschwörung wieder, die die Weltordnung der Hives in ihren Grundfesten erschüttern könnte. Band 1 der Reihe Terra Ignota Überblick über die Reihe Terra Ignota Band 1: Dem Blitz zu nah Band 2: Sieben Kapitulationen Band 3: Der Wille zum Kampf

Autorenportrait

ADA PALMER ist Fantasy-Autorin, Historikerin und Komponistin. Mit dem hier vorliegenden Debüt-Roman Dem Blitz zu nah gewann sie bereits 2017 den Compton Crook Award. Darüber hinaus wurde sie mit dem John W. Campbell Award ausgezeichnet. Sie hält Vorlesungen über die früh-moderne Geschichte Europas mit dem Schwerpunkt italienische Renaissance, hat aber auch eine bedeutende Schwäche für die Geschichte der Wikinger.

Leseprobe

Ein Gebet an den Leser Sie werden mich für meinen Stil kritisieren, Leser, denn er ist sechshundert Jahre von den Ereignissen entfernt, die ich schildere. Doch Sie sind zu mir gekommen, weil Sie möchten, dass ich Ihnen diese Zeit der Verwandlung erkläre, eine Zeit, die Ihre Welt zu der gemacht hat, die sie heute ist. Die Wiedergeburt der Philosophie des 18. Jahrhunderts, geprägt von Optimismus und Ehrgeiz, brachte die jüngste Revolution hervor, und so kann man dieser Zeit nur gerecht werden mit der Sprache der Aufklärung, die von Ansichten und Stimmungen durchsetzt war. Verzeihen Sie mir daher bitte mein »Ihr« und »Euch«, mein »er« und »sie«, das Fehlen von modernen Worten und moderner Objektivität. Das wird Ihnen anfangs schwerfallen, aber ob Sie nun in meiner Gegenwart leben und die neue Ordnung noch staunend betrachten oder mit geschichtlichem Interesse auf mein 25. Jahrhundert zurückblicken so wie ich auf das achtzehnte: Sie werden feststellen, dass Sie die Sprache der Vergangenheit besser beherrschen, als Sie glaubten. Das tun wir alle. Einst habe ich mich gefragt, warum sich Schriftsteller in früheren Zeiten so oft vor ihrem Publikum auf die Knie warfen, sich entschuldigten, um Gefallen baten oder die Leser anflehten wie einen Kaiser, während sie ihre Versäumnisse und Fehler eingestanden; doch nun, obwohl ich mein Werk gerade erst begonnen habe, muss ich mich bereits einer solchen Trauerrede bedienen. Wenn ich dem Stil, für den ich mich entschieden habe, treu bleiben will, muss ich zu Beginn des Buchs mich, meinen Hintergrund und meine Qualifikationen beschreiben und Ihnen erklären, welcher Zufall oder Akt des Schicksals mir die Antworten, die Sie suchen, in den Schoß gelegt hat. Doch ich bitte Sie, lieber Leser, Herrscher, Tyrann, mir das Privileg des Schweigens zu gewähren. Diejenigen, die den Namen Mycroft Canner kennen, können dieses Buch nun beiseitelegen. Die anderen bitte ich, mir einige Dutzend Seiten lang zu vertrauen, denn diese Geschichte wird Sie früher oder später von allein dazu bringen, mich zu hassen.

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