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Ich will anders, als du willst, Mama

Kinder dürfen ihren Willen haben, Eltern auch - Erfahrungen mit der Anwendung von GFK in der Familie

Erschienen am 20.04.2007
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783873876651
Sprache: Deutsch
Umfang: 171 S.
Format (T/L/B): 1.2 x 24 x 17 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

InhaltsangabeEinführung: Wozu das Kind seinen Willen braucht TEIL I: DAS KIND WILL - DIE ELTERN SAGEN NEIN Das Kind darf wollen Stopp in Gefahrensituationen Wann setzen Eltern Grenzen? Schutz für den Körper Schutz für die Seele Schutz für die Gemeinschaft Wie setzen Eltern Grenzen? Autoritäre und harmonisierende Erziehung Der Wille des Kindes ist immer in Ordnung Nein Sagen TEIL II: DIE ELTERN WOLLEN - DAS KIND SAGT NEIN Eltern erbitten Mitarbeit vom Kind Stellvertretende Kraft: Das Kind ins Bett tragen Eltern handeln für das Kind Eltern entscheiden für das Kind: Villinger Fasnet? Das Kind bekommt Verantwortung Kommunikation ohne Handeln überfordert Kinder Kinder brauchen Freiheit und Grenzen Zwingende Kraft: Ist Strafe sinnvoll? Mit Scham strafen Mit Schuld strafen Aber man MUSS doch einfach Iss sofort die Schokolade Der Mut, Nein zu sagen Freiwilligkeit Nie mehr MÜSSEN Gegenseitige Hilfe Freiwillig lernen Selbstverantwortung Stellvertretende oder zwingende Kraft: Essen wir gemeinsam? Den Willen des Kindes stärken Verantwortung für Entscheidungen tragen: Sollen Kinder Strafarbeiten machen? Jeder gibt gern freiwillig Mülleimer hinaustragen: Bitte oder Forderung? Deckst du den Tisch? Holst du den Sprudel? Gern früh aufstehen! Keine Lust auf Schule! Mit "Fehlern" umgehen Elisa lässt das Baby fallen Der Laptop fällt runter Wachs auf der Tischdecke Vom Ärger zur Gelassenheit Konflikte in der Familie Eine Feder für zwei Mädchen Einfühlung für Mama Glückliche Eltern, wütende Eltern DIE GEWALTFREIE KOMMUNIKATION IN DER BEGLEITUNG VON KINDERN von Ulrike Frey

Autorenportrait

Dr. med. Britta Hahn, Jahrgang 1957, hat vier Kinder und ist Ärztin für Allgemeinmedizin und Homöopathie. Sie arbeitet und lebt in Villingen-Schwenningen. Dort hat sie den Waldkindergarten und in Trossingen das Lebenshaus im Verein für soziale Integration mitgegründet. Sie hält Vorträge und leitet Seminare. Weitere Informationen unter www.brittahahn.com

Leseprobe

Leas Vater bittet seine Tochter um Hilfe und sie lehnt ab. Später möchte Lea Gummibärchen. Der Vater antwortet, jetzt habe er auch keine Lust, etwas für sie zu tun. Im Elterntraining stellt der Vater die Frage, ob seine Antwort Rache oder Konsequenz sei. Die Gummibärchen stehen nicht im Zusammenhang mit Unterstützung im Haushalt. Der Vater, der seiner Tochter keine Gummibärchen geben möchte, weil er wegen der mangelnden Mithilfe noch enttäuscht ist, möchte, dass die Tochter dies spürt nach dem Motto: "Wie du mir, so ich dir." Dies ist Rache. Rache wenden wir Menschen an, damit der Täter merkt, dass wir durch ihn verletzt sind. Wir glauben, der andere könne unseren Schmerz wahrnehmen, wenn auch wir ihm wehtun. Der Vater möchte Lea die Gummibärchen nicht geben, weil er die Chance sieht, dass sie Folgendes lernt: "Ich hätte vorhin Papa helfen sollen, denn es ging ihm so, wie es mir jetzt geht, nämlich schlecht." Leider ging diese Logik, sich gegenseitig Schmerzen zuzufügen, noch nie auf. Lea wird Wut auf den Vater entwickeln, der so gemein ist, ihr das nicht zu geben, was er sich selbst nehmen kann. Sie wird lernen, dass der Mensch, der sich Gemeinheiten ausdenkt, zum Ziel gelangt. Der Vater braucht Unterstützung im Haushalt. Um diese zu bekommen, tut er seiner Tochter weh. Er würde die Unterstützung viel eher bekommen, wenn er den Mut entwickeln würde, auf Rache zu verzichten und die Kraft fände zu verstehen, was Lea bewegt: "Du fragst nach Gummibärchen, hier hast du welche. Ich schenke sie dir gern. Als ich dich vorhin fragte, ob du mir hilfst, hast du Nein gesagt. Bist du bereit, mir zu erzählen, was dich davon abgehalten hat? Ich würde es gern verstehen." Von klein auf wird Kindern beigebracht, dass ein schuldiger Mensch ein schlechter Mensch ist. Schuldige Kinder wurden früher in die Ecke gestellt und heute werden sie auf einen stillen Stuhl gesetzt. Beschämung ist seelisch schmerzhaft und weil gerade ein kleines Kind wieder in die Gemeinschaft zurück will, wird es aus Angst vor der Zurückweisung vieles tun, das von ihm verlangt wird.