0

Kryson 1

Die Schlacht am Rayhin, Gelesen von Johannes Steck, 16 CDs

Erschienen am 15.11.2009
39,95 €
(inkl. MwSt.)

Nicht lieferbar

In den Warenkorb
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783941234161
Sprache: Deutsch
Umfang: 1000 Min., 16 CDs, 1 Illustr.
Format (T/L/B): 5 x 14.5 x 12.8 cm
Lesealter: Interessenalter: 16-

Beschreibung

Der grausame Eroberungskrieg des Chimärenvolks der Rachuren wirft seine Schatten auf die Welt Krysons. Mordend und plündernd sind sie bis zu den Kernlanden des Volkes der Nno-bei-Klan vorgedrungen. Auf den Rat des Magiers Sapius besinnen sich die untereinander verstrittenen Fürstenhäuser der Klan-Völker in ihrer äußersten Not auf einen uralten, traditionsreichen Orden. Den Orden der Bewahrer, begründet in Urzeiten von einem der mächtigsten Magier Krysons. Es gilt das Gleichgewicht wieder herzustellen. Nur der Magier Sapius weiß die Hinweise zu deuten, die das Weltengefüge Krysons für immer verändern könnten. Kryson ist in größter Gefahr. Am Fluß Rayhin formiert sich schließlich das größte Verteidigungsheer, das es je in den Klanlanden gegeben hat. Die Schlacht soll die Entscheidung bringen: Freiheit oder Tod und Sklaverei. Doch in der Dunkelheit Krysons schlummern noch ganz andere Mächte, die das Blutvergießen am Rayhin erst auf den Plan ruft. Was bedeutet ein Sieg?

Leseprobe

Schwere Schritte hallten am späten Nachmittag des schneereichen Herbsttages laut und in gleichmäßig raschen Abständen, sich abwechselnd mit einem unangenehm kratzenden Geräusch, durch die lang gezogenen Flure des Fürstenpalastes im nördlichen, hinter dem Riesengebirge gelegenen, Eisbergen. Das jedes empfindliche Ohr provozierende Geräusch hörte sich an, als ob jemand mit langen Fingernägeln unaufhörlich über eine geglättete Schiefertafel kratzte und dabei auch noch rhythmisch mit einem schweren Eisenhammer auf steinernen Boden schlug. Die mit der Bodenpflege beschäftigten Diener des Hauses, blickten dem strammen Schrittes an ihnen vorbeieilenden Stiefelträger erbost nach, wagten es jedoch nicht, ihm unmittelbar in die Augen zu sehen oder etwa das Wort an ihn zu richten und sich über seinen zerstörerischen Gang auf ihrem spiegelglatten und penibel gereinigten Boden zu beschweren. Sie hielten sich lieber respektvoll geduckt, die Blicke demütig zu Boden gesenkt. Seit Stunden schon waren sie dabei, den Boden aus reinem Eis immer wieder mit kristallklarem Wasser zu übergießen, die dünnen Wasserschichten vorsichtig bis zum Anfrieren derselben ebenmäßig zu verteilen, kleinere Unebenheiten und Löcher mit einer verstärkten Kristalllupe dicht vor den Augen auszugleichen, Kratzer einzeln zu entfernen, von Hand wieder abzuziehen und mit Hilfe eines feinen Schleifsteines blank zu schleifen. Die auf diese Weise aufwändig vorbereitete Eisfläche musste schließlich in gebückter Haltung auf Knien rutschend mit Samthandschuhen auf Hochglanz poliert werden, bis die Bediensteten sich selbst in ihrem Spiegelbild ohne jede Verzerrung erblicken konnten. Die fleißigen Diener kannten den Mann nur zu gut, der die ihnen so sehr verhassten, bis knapp über die Knie reichenden Stiefel trug, an deren Sohlen spitzige, mit schmalen Kerben versehene Eisendorne, Spaikis genannt, angebracht waren. Auf glatten Eisflächen sollten die Spaikis ihrem Träger Halt geben. Die mühsame Arbeit eines kompletten Tages wurde mit nur einem einzigen Gang durch die Flure wieder zunichte gemacht. Der Stiefelträger hielt sich ganz offensichtlich nicht an die Hausordnung und sie waren der festen Überzeugung, Fürst Alchovi hätte die dornenbewehrten Stiefel längst für alle Zeiten verbieten sollen. Am Liebsten hätten sie den dreisten Hausordnungsrebellen gleich auf der Stelle mit ihren Schleifsteinen erschlagen, anschließend mit Wasser übergossen und ihn in den frisch aufbereiteten Boden eingearbeitet. Was wäre das für eine erhabene Genugtuung für die Diener gewesen, wenn der Frevler aus starren, erfrorenen Augen mit blau angelaufenen Lippen unter der dicken Eisschicht zu ihnen heraufgeblickt hätte. Dennoch wussten sie, dass ihre mörderische Fantasie, so sehr sie diese einen Augenblick lang im Stillen genossen, nur unerfülltes Wunschdenken bleiben würde. Statt dessen mussten sie der schrecklichen Wirklichkeit tatenlos ins Auge sehen und mit Entsetzen beobachten, wie jeder Schritt deutlich sichtbar und für ihre Ohren schier unerträglich schmerzend, mehr und mehr tiefe Kratzer und Löcher in den Boden riss. Der Gipfel der Missachtung und Geringschätzung ihrer täglichen Arbeit durch den frechen Stiefelträger war jedoch, dass er an der Seite eine wie eine schwere Peitsche aufgerollte, berühmt berüchtigte Waffe trug, deren zur Schlinge gebundenes Ende innen wie außen mit messerscharfen Stahlklingen besetzt war, die den Boden schleifend berührte und vom Palasteingang beginnend bis zu den Gemächern des Fürsten Alchovi, eine durchgehend lange, tiefe Kratzspur hinterließ. Es würde Tage dauern, bis sie die Spuren zur Zufriedenheit ihrer Hoheit, der edlen Dame des Hauses, der Fürstin Alchovi wieder entfernt und einigermaßen repariert haben würden. Ohnehin schien die Fürstin die Einzige - außer den Bediensteten selbst natürlich - in diesem Palast zu sein, die ihre wichtige und schwere Arbeit richtig zu schätzen wusste. Warrhard würdigte die wütend und enttäuscht dreinblickenden Diener